Lernziele und -inhalte, aber auch die methodischen Schritte werden durch das Curriculum, den Lehrplan bzw. den Tutor bestimmt.
Sie begleiten damit die Lernprozesse der Teilnehmer der Eröffnungsveranstaltung (Projektstart) über die selbstgesteuerten Lernphasen und den Praxistransfer bis zum Abschluss der Projekts bzw. der Unterrichtseinheit.
Sie werden dabei zum Entwicklungspartner der Lernenden, indem sie ihnen helfen, bisherige Lernprozesse und -strukturen aufzubrechen bzw. zu verändern. (vgl. Kuhlmann & Sauter 2008).
Für ein gutes Coaching gilt das Prinzip der minimalen Hilfe, um durch verständnisfördernde Nachfragen den Lernprozess der Lernenden in Gang zu halten. Im Verlauf des Lernprozesses sollte die Stärke der Hilfestellung abnehmen. Angelehnt an Theorien des Cognitive Apprenticeship wurde von Collins et.al. (Collins et al. 1989) ein dreischrittiges Coaching-Modell entwickelt:
Grundsätzlich kommen für die Begleitung als Coach folgende Formen in Frage:
Erpenbeck et al. betonen neben dem selbstgesteuerten Lernen die Betreuung durch Lehrende als Lernbegleiter. Die Lernbegleiter
Sie geben darüber hinaus Strukturierungshilfen beim Lernen und Rückmeldungen zum Lernprozess und zu -leistungen, und zwar sowohl bei standardisierten (Test, Klausur, Multiple Choice etc.) als auch bei offenen Aufgaben (Diskussionen, Reflexionen etc.).
Doch auch die Lernenden können sich gegenseitig begleiten. Die Arbeitsergebnisse und Beiträge aller Lernenden werden als Vergleichsmaßstab für den individuellen Fortschritt im Lernprozess zur Verfügung gestellt. In Arbeitsgruppen können die Ergebnisse dann präsentiert, verglichen und diskutiert werden. Dies dient der „Flankierung des Lernwegs“ (Erpenbeck), einer notwendigen Form der Lernbegleitung, die durch Tandems oder Kleingruppen ergänzt werden kann.
Bei der Vermittlung der Lehrinhalte steht das Lösen von Problemen (Fallbeispielen) im Vordergrund, die durch entsprechende Transferaufgaben bzw. reale Problemstellungen erweitert werden. Je stärker sich die Lehrinhalte an der Arbeitswelt orientieren, desto mehr wird ein „Prozess emotionalen Konfliktinduzierens“ (Erpenbeck) ermöglicht, der den Lernprozess wesentlich unterstützt. (vgl. Erpenbeck et al. 2015)
Erpenbeck et al. sprechen von E-Coaching als „mediengestützte, aktive Entwicklungspartnerschaft von Lernbegleitern mit einzelnen Lernern oder Lerngruppen“ (Erpenbeck et al. 2015, S. 34).
Zu den Aufgaben eines E-Coaches gehören die
Der Lernende ist Partner des E-Coaches und „kommuniziert mit ihm auf Augenhöhe“ (Erpenbeck et al. 2015, S. 35), wobei der E-Coach einerseits eine vertrauensvolle Beziehung aufbaut, andererseits aber auf den professionellen Abstand achtet. Die Hemmschwellen der Lernenden sind beim virtuellen Coaching geringer als in realen Lernumgebungen.
Das E-Coaching findet in der Regel dann statt, wenn die Lernenden einen Bedarf sehen, d.h. auf Abfrage (on demand). Nachteilig wirkt sich aus, das nonverbale Signale fehlen und spezifische Fragestellungen in der virtuellen, asynchronen Kommunikation eher oberflächlich behandelt werden. Daher empfehlen Erpenbeck et al. (ebd.) E-Coaching durch reale Begegnungen zu ergänzen und damit die Verbindlichkeit der Absprachen zu verbessern.
Des Weiteren unterstützt E-Coaching „selbstorganisiertes Lernen, das durch die Lerner selbst verantwortet wird und fördert Prozesse des Selbst-Coaching und der Hilfe zur Selbsthilfe. (...) Im E-Coaching-Prozess kommt der Balance aus Unterstützung und Ermutigung zur Selbsthilfe eine besondere Bedeutung zu“. (Erpenbeck et al. 2015, S. 35)