Am Beispiel des von der EU finanzierten Projektes „Electronic Learning and Assistance Network” (ELAN) entwickelten Iske & Meder ein didaktisch fundiertes und am Lernenden orientiertes, relationales Qualitätsverständnis.
Auf der Basis des von den Autoren entwickelten Katalogs relationaler Qualitätskriterien (RQCC) beschreiben die Autoren darüber hinaus eine Relationale Evaluation, die im Zusammenspiel zwischen Autoren und Lernenden der Qualitätssicherung von Lernarrangements dient (vgl. Iske & Meder 2009).
Demnach wird Qualität nicht substanziell, sondern als Eigenschaft einer angemessenen Beziehung zwischen Lernenden und Lernumgebung
verstanden.
Die Vorteile von Checklisten sind Praxisnähe und gute Orientierung der spezifischen Kontexte; kritisch gesehen hingegen wird die fehlende Systematisierung und der unklare Zusammenhang. Dies zeigt sich insbesondere bei Lernprozessen, die auf eine Auseinandersetzung mit interpretationsbedürftigen Texten durch Kommentieren, Analysieren und Systematisieren hin angelegt sind.
Die Beziehung zwischen Lernenden und Lernumgebung wird mit den Begriffen
beschrieben.
Auf der Qualitätsanalyse baut eine Qualitätsbeurteilung auf, an der die Lernenden auch als „Ko-Produzenten von Qualität“ (Iske) teilnehmen können.
Ausgangspunkt ist der konkrete Lernprozess aus der Sicht der Lernenden, der unterschiedliche Möglichkeitsräume für das je individuelle Lernen eröffnet. Diese Räume (Spielräume) bieten den lernenden Subjekten die Gelegenheit zur Erschließung verschiedener Weltbezüge (vgl. Benner 2001; Sesink 2003).
Angestrebt ist demnach kein Katalog von Qualitätsmerkmalen, der auf jedes Lernarrangement, jede Zielgruppe und jeden Lernenden anzuwenden wäre, sondern Qualität wird immer in Abhängigkeit von einem konkreten Lehr-Lern-Szenarium definiert und geprüft.
Angemessenheit und Passung können bspw. überprüft werden, indem die definierte Zielgruppe in Relation zu den beschriebenen Lernzielen, dem Schwierigkeitsgrad der Lehrinhalte, den erforderlichen Vorkenntnissen, der Lernzeit etc. gesetzt und analysiert wird. Aus der Perspektive der Lehrenden sind diese Räume zugleich didaktische Entscheidungsräume, auf deren Basis sie das konkrete Lernarrangement quasi „vor ihrem inneren Auge“ (Iske) gestalten.
Iske & Meder unterscheiden 4 Möglichkeitsräume (M1 - M4) und die eigentliche Zielgruppe der Lernenden (M0) (vgl. Iske & Meder 2009):
Die Möglichkeitsräume stehen in einem spezifischen Verhältnis zueinander und erst im wechselseitigen Bezug aufeinander kann sich die didaktische Bedeutung für die Qualität des Lehr-Lern-Szenariums entfalten.