Die Darlegung des Forschungsdesigns erfolgt durch die Beschreibung der von Uwe Flick (2010) festgelegten Komponenten von Forschungsdesigns: Zielsetzung, Fragestellung, Generalisierungs- und Darstellungsziele, Standardisierung, Auswahl, Ressourcen (vgl. Flick 2010, S. 172ff.).
Das Ziel der Untersuchung ist die Identifikation von Faktoren und Prozessen, welche in der digitalen Lehre an Berufsschulen eine Rolle spielen und die Beantwortung der Frage, wie diese als Bedingungen für gelingende digitale Lehr-Lern-Szenarien ausgestaltet werden sollten. Dabei spielen die Anforderungen an alle beteiligten Akteure wie auch Institutionen sowie Grundsatzfragen z.B. zur Lehrmaterialerstellung und Attraktivitätssteigerung ebenso wie Fragen zur Rahmenbedingung der dualen Berufsausbildung (Bsp.: Mobilität) eine zentrale Rolle. Ein weiteres Ziel ist die Generierung valider Ergebnisse, um Handlungsempfehlungen für den Transfer in die Praxis des Bildungssektors zu erstellen. Ziel war auch, die Gruppe der am Projekt beteiligten SuS über Profile so darzustellen und einzuordnen, dass die Lehrkräfte die zu erarbeitenden Lehrmaterialen unter Berücksichtigung der Lerngruppe präzisieren und anpassen konnten.
Um die notwendigen Daten zu generieren, wurde aufgrund der im Projektantrag entwickelten Fragen ein Fragenkatalog entwickelt, welcher sich in acht Themenbereiche gliedert. Bei den übergeordneten resümierenden Fragen wird gefragt, ob digitales Lernen Chancengleichheit, „gute Arbeit“ und Nachhaltigkeit stärkt, unterstützend bei Inklusion wirkt, Mobilitätsgewinne erwartbar sind, die Attraktivität der dualen Berufsausbildung gesteigert werden kann und der Ausbildungserfolg gesteigert wird. Fragen zur Didaktik des Lehrmaterials beschäftigen sich mit didaktischen Anforderungen, Binnendifferenzierungsmöglichkeiten, Fragen zur Strukturierung und Formen der Integration digitaler Lehre in die Berufsausbildung sowie einer Reflexion bereits erfolgter Digitalisierung von Lehrinhalten. Der dritte Themenbereich, die Rolle der Lehrerinnen und Lehrer, fragt nach Veränderungen und neuen Anforderungen für Lehrkräfte, nach nötigen und herausbildenden Kompetenzen, notwendigen Fortbildungen und Personalentwicklungskonzepten für Lehrkräfte in der digitalen Lehre.
Die Gestaltung des schulorganisatorischen Handlungsrahmens fragt nach technischen und finanziellen sowie gesetzlichen Anforderungen digitaler Lehre und nach den benötigten Materialien, der notwendigen Arbeitsteilung sowie Ausstattung an Schulen und der Idee des Aufbaus eines Netzwerkes berufsbildender Schulen, um die Organisation und Entwicklung digitaler Lehr-Lern-Szenarien zu unterstützen. Der Themenbereich zur Organisation der Etablierung und Durchführung digitaler Lehr-Lern-Szenarien beschäftigt sich mit notwendigen Vernetzungen, zu initiierenden Prozessen und entsprechender Beteiligung sowie den benötigten Rahmenbedingungen. Außerdem wird gefragt, wer das Lehrbuch schreiben und den Kurs online einrichten soll. Die Übertragbarkeit und Bildungsketten der digitalen Lehre werden im sechsten Themenbereich thematisiert. Hier geht es darum, unter welchen Bedingungen digitale Lernmodule an Fachhochschulen anerkannt werden können und inwiefern diese auch in anderen Schulformen und Ausbildungsgängen verwendbar sind. Auch die betriebliche Sicht nimmt im Projekt einen hohen Stellenwert ein. Es geht darum, ob digitale Lehre die wohnortnahe Beschulung unterstützt, die notwendigen Ausstattungen in den Betrieben vorhanden sind, welche Anforderungen gestellt werden, welche Gewinne/Benefits für die Betriebe gegeben sind und ob die Flexibilität der Auszubildenden erhöht wird. Zu guter Letzt werden auch die Akzeptanz und Anforderungen sowie Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler erfragt. Welche SuS lernen gut digital und warum, sind die notwendigen Ausstattungen vorhanden und welche Veränderungen ergeben sich durch ein digitalisiertes Curriculum für die SuS? Außerdem ist interessant, welche Anforderungen, insbesondere an die Selbstständigkeit gestellt werden und welche Erwartungen sowie Einstellungen gegenüber der digitalen Lehre im Kontext unterschiedlicher Profile der SuS vorhanden sind.
Schüler und Schülerinnen