4.6 Stärkung von Bildungsketten durch die abgestimmte Nutzung digitaler Lernszenarien

Stefan Behrens, Alexandra Engel

Das Projekt hatte – in einem Exkurs – auch die Aufgabe zu untersuchen, inwiefern digitale Lehr-Lern-Szenarien einen Nutzen zur besseren Gestaltung von Bildungsübergängen und der Anerkennung bereits erworbener Kompetenzen entfalten können.

Im Fokus stand dabei insbesondere der Übergang zwischen einer kaufmännischen dualen Berufsausbildung und der Aufnahme eines Studiums der Betriebswirtschaftslehre an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften.

Hintergrund der Untersuchung sind Befunde darüber, dass rund 20% der Auszubildenden nach ihrem Abschluss ein Studium anstreben (vgl. IHKN-Auszubildenden-Zufriedenheitsumfrage). Das bedeutet im Regelfall, dass sie den Ausbildungsbetrieb verlassen und für ländliche Regionen in der Regel auch eine Abwanderung in eine großstädtische Region.

Berufsbegleitende Studienangebote im BL-Format sind in der Lage, diese vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels vor allem in ländlichen Regionen wirtschafts- und innovationsschädlichen Abwanderungen zu verhindern.

Studierende wünschen sich in diesem Kontext eine transparente Darlegung ihrer Chancen und Aufwände sowie eine Anerkennung der bereits erworbenen Kompetenzen (Schametat, Schenk & Engel 2017).

Im Sinne der Stärkung der Innovationskraft ländlicher Räume ist daher wünschenswert, Bildungsübergänge zwischen Ausbildung und Studium parallel zur Tätigkeit in der regionalen Wirtschaft zu erleichtern.