Wird das Feld rund um die Digitalisierung der beruflichen Ausbildung betrachtet, lassen sich drei kohärente Diskursstränge herausarbeiten:
Im Zentrum der Diskurse steht die Forderung nach einer Bildung 4.0, welche im Zuge der Digitalisierung den Fachkräftebedarf für die Arbeit 4.0 sichern soll. SuS von beruflichen Schulen müssen die im Kontext der digitalisierten Arbeitswelt erforderlichen Kompetenzen vermittelt werden, sodass sie die Befähigungen zur Gestaltung des digitalen Wandels besitzen.
Eine derartige berufliche Bildung kann nur funktionieren, wenn die Lehrkräfte der Berufsschulen mit entsprechenden medialen und digitalen Kompetenzen ausgestattet werden. Über moderne, digitale Lernszenarien sollten neue Bildungskonzepte verstetigt werden, welche dem Zeitgeist der beruflichen Bildung entsprechen und außerdem zur Sicherung der Angebots- und Ausbildungsvielfalt an Berufsschulen im ländlichen Raum beitragen kann.
Gelingensbedingung dafür ist eine moderne technische Infrastruktur im beruflichen Bildungssektor, welche in Verbindung mit einem zentralen IT-Support die Sicherstellung der technischen Funktionsfähigkeit gewährleistet. Sowohl die Wirtschaft, als auch der Bildungssektor und Politik sprechen sich für die dazu notwendigen Prozesse aus.
Die Entwicklungen in den drei benannten Feldern werden somit breit befeuert vorangetrieben. Betrachtet man die Entwicklung der Lehrmaterialien ist zu konstatieren, dass – gemessen an der Vielfalt der Ausbildungsberufe und deren Lernfelder – derzeit eher alleinstehende, projektorientierte Materialien entwickelt wurden, die an unterschiedlichen Stellen veröffentlicht sind oder auch gar nicht durch außenstehende nutzbar gemacht werden (können). Grund dafür ist auch die Sicherung der Urheberrechte bzw. mangelnde Klärung der Nutzungsrechte. Einzelne Bundeländer nutzen Cloud-Lösungen zur Sammlung von Materialien. Die Zugänge zu und Entwicklungsstadien dieser Clouds sind sehr unterschiedlich. Gerade in der dualen Ausbildung wäre ein länderübergreifender Austausch dieser Materialien sinnvoll, da die berufliche Bildung auf bundesweiten Standards basiert.
Aus der Brille der Lehrkräfte sind die Lehrmaterialien daher verstreute Angebote mit starken Zugangsbarrieren. Dieser Gap zwischen Bekenntnis für digitale Lernmedien und der Verfügbarkeit ebensolcher soll unter anderem durch die vorliegende Handreichung und ihre Materialien verringert werden.
Schüler und Schülerinnen