Erfolgreiches Lernen ist von vielen Faktoren abhängig. Neben der Motivation und kognitiven Fähigkeiten der Lernenden spielt auch die soziale Interaktion eine entscheidende Rolle. Zum einen ist Lernen als ein beständiges Sich-mit-der-Welt-auseinandersetzen ohnehin nie frei von sozialen Aspekten, zum anderen lassen sich kollaborative oder kooperative Settings aber auch gezielt zum erfolgreichen Lernen nutzen.
Gerade kompetenzorientierte Ansätze in der Didaktik erfordern es häufig, komplexere Probleme mit Unterstützung von Dritten zu lösen. Hier spielen neben der Interaktion und Unterstützung durch die Lehrkräfte (LuL) auch die Mitlernenden (SuS) häufig eine entscheidende Rolle, etwa dann, wenn
Oft wird – insbesondere im englischsprachigen Raum – zwischen kooperativem und kollaborativem Lernen (cooperative learning vs. collaborative learning) unterschieden, wobei das unterscheidende Kriterium die Art der Arbeitsteilung bei der Zusammenarbeit ist (vgl. Arnold 2003, Renkl & Mandl 1995, Laal & Laal 2012, Dillenbourg 1999).
Kooperatives Lernen wird demnach als arbeitsteiliger Prozess verstanden. Grundlage dafür ist eine gemeinsame Umgebung in der gelernt wird, sei es ein
Der Lernprozess wird beim kooperativen Lernen zusätzlich oft durch arbeitsteilige Maßnahmen strukturiert, indem etwa verschiedene Personen unterschiedliche Teilaspekte eines Themas vertiefen und beispielsweise den anderen Lernenden präsentieren. Kooperatives Lernen setzt nach dieser Unterscheidung ein arbeitsteiliges, aufeinander abgestimmtes Zusammenarbeiten zwischen den Lernenden voraus, wobei ein gemeinsames Ziel, auf das gemeinsam hingearbeitet, verfolgt wird.
Kollaboratives Lernen ist dagegen als gemeinsamer Prozess zu sehen, bei dem gemeinsam ein Ergebnis konstruiert wird, auf das von Anfang an auch gemeinsam hingearbeitet wird. Alle Lernende sind bei kollaborativen Lernen bei allen Lern- und Arbeitsschritten beteiligt und bringen sich ein.
Während beim kooperativen Lernen der Gegenstand des Lernens sehr breit gefasst ist und die in den Lernprozess involvierten Akteure nicht unbedingt gemeinsam und synchron zu einem Lernergebnis kommen müssen, ist es beim kollaborativen Lernen ein begriffsbestimmendes Merkmal, dass die Akteure im gesamten Prozess gemeinsam, systematisch, koordiniert und kontinuierlich etwas konstruieren, die Erarbeitung erfolgt also in jedem Schritt gemeinsam.
Im Verlauf eines Lernprozesses werden abwechselnd kooperative und kollaborative Phasen eingebaut. Die Unterscheidung zwischen kooperativem und kollaborativem Lernen ist jedoch nicht trennscharf und wird im Sprachgebrauch – sowohl im deutschen als auch im englischen - oft uneinheitlich verwandt, sodass sich auch eingebürgert hat, das kooperative Lernen als Oberbegriff zu verwenden (vgl. Arnold 2003, S. 34).
Die begriffliche Unschärfe findet sich in der Praxis bspw. in der sog. Sandwichmethode wieder, mit der kommunikative Prozesse beim kooperativem Lernen gefördert werden. Bei dieser Methode können die Lernenden
Lehrer und Lehrerinnen
Schüler und Schülerinnen