Prof. Dr. Werner Widuckel beschreibt in seinem Text „Arbeit 4.0 braucht Bildung 4.0“ die Notwendigkeit einer zukunftsorientierten Ausgestaltung von Bildung um den radikalen Wandel der Erwerbsarbeit durch Globalisierung, Flexibilisierung und Digitalisierung zu meistern (vgl. Widuckel 2017), da nur eine Bildung 4.0 „der Veränderung von Lebens- und Arbeitsverhältnissen Rechnung trägt“ (ebd. S. 6). Widuckel beschreibt die Veränderungen in der Arbeit 4.0 und die sich daraus ergebenden Herausforderungen für die Bildung als Befähigung, diese Veränderungen zu meistern. Er zieht das Fazit, dass das Ziel einer Bildung 4.0 sein müsse, die notwendigen Befähigungen zu vermitteln, diesen Wandel mitzugestalten (vgl. ebd. S. 7). Im 2018 erschienenen Gutachten des Aktionsrates Bildung zum Thema „Digitale Souveränität und Bildung“ spricht der Aktionsrat auch für den schulischen Teil der Berufsausbildung im digitalen Zeitalter explizite Handlungsempfehlungen aus (vgl. Aktionsrat Bildung 2018, S. 231ff.):
Der DIHK plädiert dafür, die im Koalitionsvertrag mit dem Berufsbildungspakt beschlossene Ausstattungsoffensive rasch umzusetzen und merkt dabei aber an, dass die Investitionssumme von fünf Millarden Euro über fünf Jahre für die Digitalisierung aller Schulen schätzungsweise nicht ausreichen wird, da allein die Berufsschulen 2,5 Millarden Euro davon benötigen würden und diese aufgrund des Fachkräftemangels und der Entwicklungen der Industrie 4.0 eine gesonderte Stellung einnehmen müssten (vgl. DIHK 2017, S. 4).
Auch der Monitor Digitale Bildung kommt zu dem Ergebnis, dass die technische Infrastruktur noch zu schwach ist (vgl. Schmid, Goertz & Behrens 2017). 97% der Berufsschullehrer nutzen das Internet für Recherchen, vor allem YouTube, Wikipedia und Google. Die Studie kommt auch zu dem Ergebnis, dass geringer qualifizierte Auszubildende digital affiner sind und den SuS mit allgemeiner Hochschulreife gegenüber motivierter und aufgeschlossener zu digitalen Lernmedien stehen. Die Studie zeigt außerdem auf, dass Lehrkräfte überwiegend einen erhöhten zeitlichen Aufwand wahrnehmen, der nicht kompensiert wird und für den die entsprechenden Regelungen fehlen. Auch wir haben festgestellt, dass der Einsatz digitaler Lernszenarien ohne strukturelle Verankerung und z. B. IT-Support (der nicht von der Lehrkraft betrieben wird) vom Zeitaufwand her in einem schlechten Verhältnis steht.
zum Beispiel
Schüler und Schülerinnen