Unter den Bedingungen des Blended-Learning ergeben sich Besonderheiten nicht nur für Lernerfolg, Qualität, die Rolle des Experten und die Art und Weise von Kooperation und Kollaboration, sondern auch für die Lehr-/Lernsituationen in denen sich SuS sowie LuL wiederfinden.
Bei der Frage danach, wie und welcher Lernstoff angeeignet wird, müssen die SuS in der Lage sein, die eigene Lernbiographie zu überdenken, den eigenen Wissensstand richtig einzuschätzen, das selbstgesteuerte Lernen einzuüben und neue Kompetenzen zu entwickeln, die die veränderte Lernumgebung nötig macht.
Für das Einüben von Lerninhalten müssen sie unter Umständen den Umgang mit digitalen Werkzeugen erlernen, das Training von Lerninhalten umstellen, häufiger Aufgaben, auch Selbst-Check-Aufgaben lösen und unter Umständen verstärkt fallorientiert, problemorientiert und projektorientiert arbeiten.
Auch das Kontrollieren der Lernfortschritte obliegt stärker den SuS selbst. Es gibt eine größere Variabilität an Möglichkeiten, wie der eigenen Lernfortschritt überprüft werden kann (individuell, in Gruppen oder Tandems, durch die Lehrkraft) und dies ist u. U. auch notwendiger als in reinen Präsenz-Lernarrangements.
Auch der Austausch über die Lehr-/Lerninhalte verändert sich, die Kommunikation erhält einen neuen Stellenwert.
Aneignen
Einüben
Kontrollieren
Austauschen
Die Form des Präsentierens von Lernstoff verändert sich. Vorab muss die inhaltliche und zeitliche Struktur der Online- und Präsenzphasen geklärt werden. Lehrinhalte müssen auf vielfältige Weise erläutert, erklärt, dargestellt, aufbereitet und veranschaulicht werden. Es müssen Beispiele aus der Praxis gefunden und vorgestellt werden, wobei unterschiedliche mediale Präsentationsformen zum Einsatz kommen. Dasselbe gilt für die Anwendungsbereiche zu den Lehrinhalten, die vorgestellt und erlebbar gemacht werden. Ein möglicherweise verstärkter Fokus auf Lehrinhalte-übergreifende Projekte muss entworfen werden, z. B. dann, wenn es zu einer Neustrukturierung von Unterrichtseinheiten für Online-Phasen kommt.
Auch der Aspekt des Aktivierens und Motivierens ändert sich. Aufgaben müssen ggf. in anderer Form angeleitet werden, es müssen verstärkt Arbeitsgruppen initiiert werden, z. B. dann, wenn eine spontane Bildung von Arbeitsgruppen wie im Präsenzunterricht wegfällt. Aus demselben Grund muss der Austausch zwischen SuS gefördert werden. Aufgaben und Übungen zu den Lehrinhalten müssen in Online-Phasen möglicherweise ausführlicher erläutert und Probleme bzw. Fälle anders dargestellt werden. Für individuelle Arbeitsphasen müssen die Aufgabenstellungen individualisiert werden, für Phasen der Reflexion, Dokumentation und Präsentation von Lernprozessen kann ein E-Portfolio als Lerntagebuch hilfreich sein. Feedback muss u. U. in anderer Form gegeben werden und stärker zwischen individuellen und gruppenbezogenen Feedback unterschieden werden.
Auch die Form des Bewertens ändert sich. Die Erstellung und Durchführung von Prüfungen kann eine neue Form annehmen, die Form von Leistungsnachweisen muss ggf. verändert werden und auch das Feedback zu Leistungen erfolgt möglicherweise in einer anderen Form als bei reinen Präsenz-Lehr-Lernarrangements.
Die Lehrkraft wird unter Umständen noch mehr zu einer beratenden Kraft wenn es darum geht, den Austausch, die Diskussion und das Verhalten der SuS in Arbeitsgruppen zu begleiten und zu lenken.
Präsentieren
Aktivieren und Motivieren
Bewerten
Beraten
Schüler und Schülerinnen
Lehrer und Lehrerinnen
zum Beispiel