Cognitive-Apprenticeship-Modell

Verschiedene Methoden des Cognitive-Apprenticeship-Ansatzes („kognitive Lehre“: Methode im Sinne von Meister-Lehrling-Beziehungen) beschreiben Strittmatter & Niegemann (2008):

  1. Modeling: Hier führt ein Experte eine Problemlösung, Vorgehensweise usw. so vor,dass er von den Lernenden dabei umfassend beobachtet werden kann. Dabei wird erwartet,dass die Lernenden auf dieser Basis ein eigenes konzeptuelles Modell der erforderlichen Schritte und Prozesse entwickeln, das es ihnen später erlaubt, die Handlungen selbst auszuführen. Zu den Aufgaben des Experten gehört es auch, über die sonst nur intern ablaufenden Strategien und Prozesse zu berichten und sie zu begründen.
  2. Coaching: Führen die Lernenden im nächsten Schritt die Verhaltensweisen selbst aus,werden sie von einem Experten direkt betreut. Er prüft ihr Vorgehen, gibt ihnen Rückmeldungen aber auch Tips, erinnert sie an fehlende Komponenten und macht gelegentlich auch einzelne Schritte noch einmal vor. ...
  3. Scaffolding: Dieser Schritt setzt voraus, dass der Experte bzw. Lehrer in der Lage ist, die beim Lernenden bereits entwickelte Fähigkeit sehr genau einschätzen zu können, um zu beurteilen, wie viel die Lernenden schon selbst können und wie viel noch übernommen oder unterstützt werden muss. Es geht hier also ... um eine Kooperation zwischen Lehrer und Schüler, die dem Schüler bereits so viel Selbstständigkeit wie möglich zubilligt. Zu dieser Methode gehört daher auch, dass der Lehrer/Experte sich Schritt für Schritt zurückzieht oder ausblendet (Fading).
  4. Articulation: Artikulation bedeutet, dass all das angesprochen wird, was dazu dienen kann, das eigene Wissen, Denken und konkrete problemlösende Vorgehen zu benennen.Dazu können gezielte Fragen dienen, aber auch die Aufforderung, etwas neu zu definieren (Redefining).
  5. Reflection: Die Reflektion soll Lernende in die Lage versetzen, ihr eigenes Wissen und ihre eigene Vorgehensweise im Vergleich zu einem Experten oder anderen Lernenden zu bewerten. Dazu ist es häufig erforderlich, sich das eigene Wissen oder Vorgehen bewusst zu machen und diesen Prozess durch geeignete Betrachtungstechniken – zu denen auch Videoaufzeichnungen gehören können – zu unterstützen.
  6. Exploration: Selbständige Exploration stellt in gewisser Weise das Endstadium des ‚Cognitive Apprenticeship’-Ansatzes dar, nachdem sich der Lehrer/Experte komplett ausgeblendet,also zurückgezogen hat. Der Lernende sollte jetzt in der Lage sein, zu einem Sachverhalt die richtigen Fragen zu stellen, den richtigen Bezugsrahmen zu finden und die richtigen Antworten zu generieren (; vgl. auch Niegemann et al. 2008, S. 28 ff.).