4.1 Vorwort zum Projekt

Alexandra Engel

ziel

Ziel des Projekts „Attraktivitätssteigerung dualer Berufsausbildung in ländlichen Räumen durch innovative Lernszenarien“ ist die Benennung von Faktoren und Prozessen sowie die Auslotung der Möglichkeiten zur Gestaltung ebendieser, um die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für gelingende digitale Lehre im schulischen Teil der dualen Berufsausbildung zu identifizieren.

Dabei spielen die Anforderungen an alle beteiligten Akteure sowie Grundsatzfragen z. B. zur Lehrmaterialerstellung und Attraktivitätssteigerung ebenso wie Fragen zur Rahmenbedingung der dualen Berufsausbildung (Beispiel: Mobilität) eine zentrale Rolle. Ziel der Begleitforschung des Projekts war, validierte Handlungsempfehlungen für den Transfer in die Praxis des Bildungssektors zu erstellen.

Wichtig

Wir können mit den hier publizierten Ergebnissen nun Aussagen treffen über Umsetzbarkeit und Wirkung digitaler Lernszenarien in der beruflichen Bildung in ländlichen Räumen, die dafür notwendigen Kommunikations- und Fortbildungsprozesse, Auswirkungen auf Attraktivität und Image, Mobilität, organisatorische Anforderungen sowie Professionalisierung der Lehrkräfte durch neue Fortbildungs- und Personalentwicklungskonzepte.

Unser Projekt basiert auf einer multiperspektivischen und interdisziplinären Zusammenarbeit der Projektpartner/innen ihren unterschiedlichen Rollen und mit ihren vielfältigen Kompetenzen im transdisziplinären Ansatz.

Taktgeber dieses Projekts waren die Lehrpersonen der berufsbildenden Schulen Duderstadt und Holzminden mit ihren Anforderungen an das zu erstellende Lehrmaterial, das mit mediendidaktischer Begleitung und gestalterischer Kompetenz des Instituts für Lerndienstleistungen der Fachhochschule Lübeck gemeinsam entwickelt wurde. Die Implementierung digitaler Lernszenarien liegt in der Verantwortung der beteiligten Schulleitungen, denn digitale Lehre bedarf einer umfassenden Organisationsentwicklung, wie in den Handlungsempfehlungen des Projekts deutlich werden wird. Wirklich interessant und zielführend werden Blended-Learning Szenarien dann, wenn der schulische Teil der dualen Berufsausbildung und die berufliche Praxis ineinandergreifen. Wenn Schülerinnen und Schüler mit Online-videobasierten Exkursionen den betrieblichen Alltag in die Schule bringen oder Ausbilderinnen und Ausbilder mehr davon mitkriegen können, was in der Schule passiert. Ergebnis unseres Projektes ist auch, dass genau diese Dynamik noch erheblicher Entwicklung bedarf. Ganz pragmatisch in Form besserer Breitbandanbindung, aber auch in der Gestaltung eines veränderten betrieblichen Alltags. Daher war die IHK unverzichtbarer und wichtiger Partner im Projekt und Motor der Entwicklung.

Das Zukunftszentrum Holzminden-Höxter mit seinem Standort an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Holzminden verantwortet die Begleitforschung des Projekts sowie Projektentwicklung und Projektmanagement. Das ZZHH ist Teil des auf der Forschungslandkarte der Hochschulrektorenkonferenz eingetragenen Forschungsschwerpunkts „soziale und ökonomische Prozesse der Regionalentwicklung“ und spezialisiert auf die Entwicklung innovativer Projekte angewandter Forschung, die Modernisierungsprozesse im Sinne der Zukunftssicherung ländlicher Räume fördern.

Die Zusammenarbeit und finanzielle Förderung der Projektpartner sowie die gemeinsame Projektförderung des Landes Niedersachsens sowie des niedersächsischen Ministeriums ermöglichten ein Projekt, mit dem wir einen Beitrag zur Modernisierung beruflicher Bildung leisten können. Gemeinsam möchten wir perspektivisch jedoch mehr erreichen: Ein Netzwerk der berufsbildenden Schulen, die qualitätsgesicherte digitale Lehrmaterialien entwickeln und sich gegenseitig zur Verfügung stellen, um ressourcenschonend und in schnellem Tempo die Vorteile digitaler Lernszenarien ausspielen zu können.