Vielfalt und Defizite der Konzepte und Modelle

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Der Begriff Blended Learning bezeichnet '''[[hybrid|hybride]] Lehr-Lern-Szenarien''', bei denen die Vorteile von Präsenz- und Online-Veranstaltungen didaktisch sinnvoll kombiniert werden. Es geht darum,


<loop_area type="citation">
* dass die Bestandteile eines Lernangebotes immer von Rahmenbedingungen des '''didaktischen Feldes''' abhängen und
* dass sich ein Lernangebot vor allem durch eine '''kluge Kombination''' unterschiedlicher medialer und methodischer Elemente auszeichnet (<cite pages="106">Kerres+2012</cite>).
</loop_area>
Manche Autoren integrieren andere Eigenschaften der hybriden Lehr-Lern-Szenarien wie bspw. Einzel- vs. Gruppenlernen, problemorientiertes vs. erklärendes Lehren oder Art der medialen Unterstützung (vgl. <cite pages="100 ff."> Petko+2014</cite>).
Beurteilt man unterschiedliche Lehr-Lern-Szenarien nach dem Grad ihrer Virtualisierung, kann BL zwischen '''medial aufbereitetem Präsenzunterricht''' und '''rein digitalen (Online-) Lehrveranstaltungen''' verortet werden. (vgl. <cite pages="">Garrison+Kanuka+2004</cite>).
<loop_media type="click" title="Blended Learning als Kontinuum"><loop_zip file="blended_learning_kontinuum_pro_igr_de.zip" start="blended_learning_kontinuum_pro_igr_de.html"></loop_zip></loop_media>
<loop_figure title="Abb. 1 Blended Learning Kontinuum" description="Eigene Darstellung">
[[file:blended_learning_kontinuum_pro_ani_de.png|600px]]
</loop_figure>
In diesem Kontinuum von Präsenz- und Online-Lehrveranstaltungen werden verschiedene '''Methoden, Medien und (Lern)-Theorien''' miteinander verknüpft. Wie hoch der Anteil der Online-Phase sein soll, wurde und wird kontrovers diskutiert (vgl. <cite pages="">Mandl+et+al.+2004</cite>).
Entscheidend ist jedoch, dass mit BL ein an den aktuellen Bedingungen der Lernbedarfe und der Lernumgebung orientiertes, kontinuierliches Lehr-Lern-Szenarium entsteht. In ihm ist die Taktung und Sequenzierung der einzelnen Aktivitäten an einem '''pädagogischen Gesamtkonzept''' ausgerichtet, das die
* organisatorischen, 
* curricularen, 
* didaktischen und 
* technischen Rahmenbedingungen
entsprechend berücksichtigt (vgl. <cite pages="">Dziuban+et+al.+2005</cite>; <cite pages="">Petko+2014</cite>; <cite pages="">Petko+et+al.+2009</cite>; <cite pages="">Czerwionka+Witt+2006</cite>; <cite pages="">Kerres+2012</cite>.
Durch die Kombination und Integration in ein hybrides [[Lernarrangements|Lernarrangement]] sollen die jeweiligen Vorteile verstärkt bzw. Nachteile gemindert werden, oder wie Christensen et al. formulieren: 
<loop_area type="citation">hybrid form is an attempt to deliver ‘the best of both worlds’ - that is, the advantages of online learning combined with all the benefits of the traditional classroom (<cite pages="5">Christensen+et+al.+2013</cite>).</loop_area>
Damit wendet sich BL gegen die Monokultur digitaler Lehr-Lern-Szenarien, die nicht für jede Lernaktivität und jedes Lernziel geeignet sind. Es gilt zu berücksichtigen, dass
* ein „großes Maß an zeitlicher und räumlicher Flexibilität (...) den vielfältigen Bedingungen und Voraussetzungen von Menschen mehr entgegenkommen“ (<cite pages="106">Kerres+2012</cite>) als reine Präsenzveranstaltungen,
* die Parameter der didaktischen Gestaltung und Phasenbildung von Lehr-Lern-Szenarien in die On- / Offline-Struktur der Lernumgebungen eingebunden werden (vgl. <cite pages="117 ff.">Arnold+et+al.+2011</cite>),
* Lernziele und zu erwerbende Kompetenzen auf die Methoden abgestimmt werden (vgl. <cite>Reinmann-Rothmeier+2003</cite>),
* der Einsatz von Medien in angemessener Weise (selbstgesteuert und kooperativ) berücksichtigt wird (vgl. <cite pages="">Kerres+2012</cite>; <cite pages="">Arnold+et+al.+2011</cite>),
* problemorientierte Methoden (projekt- bzw. fallorientiertes Lernen) durch den Medieneinsatz im BL unterstützt werden (vgl. <cite pages="">Kerres+2012</cite>),
* durch die Integration von Sozialen Medien (Twitter, Facebook, Google etc.) das Lernklima und der Lernerfolg positiv beeinflusst werden können (vgl. <cite pages="">Hall+Davison+2007</cite>; <cite pages="">Nückles+et+al.+2004</cite>).
Sind die Lehrinhalte digital vermittelt (Text, Videos, Audios, Folien, Podcasts, Animationen u.a.m.) und online über Intra- und Internet zugänglich, können z.B. die Lernenden diese flexibel und den eigenen Lernbedürfnissen  entsprechend abrufen und bearbeiten. In den Präsenz-Veranstaltungen stehen auf der Basis der Lehrinhalte verschiedene '''soziale Interaktionen''' zwischen Lehrenden und Lernenden im Zentrum. Damit die Kombination möglichst optimal vonstattengeht, müssen die On- und Offline-Phasen in eine entsprechende didaktische Passung und lernszenarische Abfolge gebracht werden.
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<references />

Aktuelle Version vom 30. April 2018, 08:46 Uhr